DIE GESCHICHTE EINES BAUMES
Es war einmal ein Baum. Er stand an einem Ort, der ihm ausreichend Nahrung und Sonne bot und in seinen Wurzeln speicherte er Erinnerungen, Farben und Menschen. Wenn die Sonne schien, spendete er den Menschen Schatten und im Wind tanzten seine Zweige und sangen seine Blätter – der Baum war glücklich.
Eines Tages jedoch sandte das Schicksal einen gewaltigen Sturm, der den Baum entwurzelte und weit weg von seinem angestammten Platz trug. Fort an einen Ort, wo es kälter war und die Sonne nicht so kräftig schien. Starken Wind fand er dort vor, doch wollten seine Zweige nicht so recht tanzen und sein Gesang verstummte.
Geknickt, aber nicht gebrochen, sehnt sich der Baum nach der wärmenden Sonne und weicher Erde, in der er wurzeln und wieder gedeihen kann. Ob er das schafft, weiß er noch nicht. Doch die strahlende Farbenpracht seiner Krone beweist, dass er eine Heimat hat.
In meiner Arbeit folge ich den Spuren dieses Baumes – auf der Suche nach dem Ort, an dem meine eigenen Wurzeln Halt finden und Heimat wachsen kann.
